Gerechtigkeit für Schweizer Muslime
Noch harzt der Muslim-Dialog. Partikularinteressen dominieren die Diskussion. Nun präsentiert die Föderation der islamischen Dachorganisationen der Schweiz (FIDS) ihre Anliegen und Wünsche.
Hisham Maizar – Präsident der FIDS
Seit einiger Zeit führt der Bundesrat, vertreten durch Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf, einen Dialog mit uns, der in der Schweiz lebenden muslimischen Minderheit. Am Tisch sitzen mitunter Vertreter der etablierten islamischen Dachorganisationen, wie die Föderation Islamischer Dachorganisationen Schweiz (FIDS), die ich präsidiere.
Ziel dieses wichtigen Dialogs auf höchster Ebene ist es, die Integration der Muslime zu verbessern und die innere Sicherheit und den Frieden im Lande zu bewahren. Der Bund zielt dabei auf die vermehrte Einbindung der islamischen Organisationen ab. Ein Ziel, zu dem sich Muslime seit Langem bereit erklärt haben.
Trotzdem harzt der Dialog. Wieso? Nach meinem Dafürhalten liegt das Problem nicht im Dialog per se, sondern an dessen Voraussetzungen. So sind weiter Fragen offen, die eine konstruktive Dialogführung verhindern. Zum Beispiel: die Auswahl der Gesprächspartner und deren Bereitschaft zu einem echten Dialog. Manche Teilnehmenden haben Mühe, zwischen Partikularinteressen und einer allgemeinen Zielsetzungen zu unterscheiden. Das muss sich ändern. Um bis im Herbst einen Konsens zu finden, müssen sich aber auch die verschiedenen Muslim-Organisationen anstrengen. Wir müssen einen gemeinsamen Nenner finden. Viel Zeit bleibt uns aber nicht.
Als grösste islamische Organisation der Schweiz erachtet es die FIDS als ihre Pflicht, bereits heute eine klare Antwort zu geben auf die Fragen: wo steht die FIDS? Und welche Anliegen haben wir?
Ich habe diese Anliegen und Wünsche mal zusammengefasst:
– Akzeptanz aller Muslime als gleichberechtigte Bürger dieses Landes.
– Gerechte Integration mit Chancengleichheit und ohne Diskriminierung.
– Anerkennung des Islams als gleichberechtigte Religion.
Entkriminalisierung des Islams und Stopp von wahltaktischen Diffamierungen und dem Schüren von Ängsten in der Schweizer Bevölkerung.
– Berücksichtigung der dringlichen Anliegen der hier lebenden Muslime bezüglich Bestattungswesen, Moscheen, Religionsunterricht und Imam-Ausbildung.
Die FIDS selber verpflichtet sich im Gegenzug zur:
– Unterstützung aller Bemühungen bei einer echten und gerechten Integration der Muslime in diesem Lande und zur Imageverbesserung des Islams.
– Transparenz, Offenheit und Einhaltung der im Lande geltenden Rechtsordnung.
– Anerkennung, dass in diesem Lande die Bundesverfassung gilt und zwar für alle.
– Förderung der Menschenrechte auf allen Ebenen.
– aktiven Teilnahme am integrationspolitischen Aufbauprozess in diesem Lande.
– friedlichen Koexistenz durch Aufrechterhaltung des interreligiösen- und gesellschaftlichen Dialogs.
Verstärkung der inner- und inter-islamischen Zusammenarbeit.
Zum konstruktiven Dialog gibt es unseres Erachtens keine Alternative. Nur er garantiert ein sicheres und friedliches Zusammenleben. (Quelle NZZ)
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